Besuch der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel

5 Mitarbeiterinnen der Diakonia Fagaras informieren sich vor Ort über verschiedene Angebote der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen.

Am 30.9.2023 feierte agape e. V. sein 33jähriges Bestehen. Fünf Mitarbeiterinnen der Diakonia waren dazu eingeladen: Cristina Ruso, Geschäftsführung der Diakonia Fagaras; Codruta Humelnicu, Assistentin der Geschäftsführung und zuständig für das After-School-Programm; Larisa Lazar, Pädagogin im Tageszentrum Bethlehem; Georgiana Gheorghiu, Mitarbeiterin in der ambulanten Altenhilfe und im After-School-Programm; Mariana Petridean, Mitarbeiterin im Casa Eden (ambulant betreutes Wohnen).

Eine Woche waren die Mitarbeiterinnen hier und die Zeit wurde genutzt, um verschiedene Angebote der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen kennenzulernen. Am 26. und 27. September verbrachten die Mitarbeiterinnen zwei Tage in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Ihr Wunsch war, ambulant betreutes Wohnen kennenzulernen und verschiedene tagesgestaltende Angebote. Dank der engagierten Unterstützung von Mitarbeiterinnen Bethels wurde ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Die Mitarbeiterinnen wurden von Renate Hartmann als Dolmetscherin begleitet, Rüdiger Frodermann war dabei und Heidi Post, Ehrenamtliche.

Der Besuch begann mit einer grundlegenden Information zu Bethel durch eine Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit im Dankort, an die sich ein kurzer Rundgang durch die Ortschaft anschloss. Wir erfuhren etwas über die Geschichte Bethels, seine heutige Größe, die vielen Standorte heute und unterschiedlichen Hilfefelder.

Vor dem Mittagessen besuchten wir die Brockensammlung, wo Möbel, Haushaltswaren, Schmuck, Kleidung, Antiquitäten und vieles mehr aus Spenden und Nachlässen verkauft wird.

Am Nachmittag besuchten wir das Haus Tiberias, eine Einrichtung für ambulant unterstütztes Wohnen. Die Leitung des Hauses berichtete, das Tiberias ursprünglich eine stationäre Einrichtung war, dann zu Einzelapartments umgebaut wurde und nun ambulant unterstütztes Wohnen anbietet. Viele Fragen gab es zur Finanzierung des Angebotes. So wird der individuelle Hilfebedarf gemeinsam mit der Klientin/dem Klienten erfasst und in Fachleistungsstunden, die mit dem Leistungsträger vereinbart werden, umgesetzt. Beeindruckend war für alle die hochkomplexe Dienstplangestaltung für eine Vielzahl von Klientinnen und Klienten mit unterschiedlichen Bedarfen und unterschiedlichen Wohnorten (es werden nicht nur Menschen im Haus selbst unterstützt) und einer großen Zahl von Mitarbeitenden mit verschiedenen Stellenanteilen.

Am zweiten Tage besuchten wir diverse Angebote der Tagesgestaltung. Wir begannen unseren Besuch in der Werkstatt am Quellenhofweg 27 in der Abteilung Vermon 1. Hier werden von Menschen mit unterschiedliche Behinderungen Verpackungs- und Montagearbeiten für umliegende Firmen gemacht. An vielen Arbeitsplätzen sahen wir besondere Vorrichtungen, die es möglich machen, dass auch Menschen mit starken Einschränkungen die Arbeitsschritte vollziehen können.

Vor dem Mittagessen in der Neuen Schmiede, dem Freizeit- und Kulturzentrum Bethels bekamen wir einen Überblick über das Angebot dort. Es richtet sich an Menschen mit Behinderungen aus Bethel und der Stadt als auch an die Bürgerinnen und Bürger. Unter anderem gibt es ein Kulturangebot mit Konzerten, Theater etc. ; die Silberschmiede, ein Angebot für ältere Mensch mit Behinderungen; die Reiseschmiede, eine Reiseagentur; die Arminenschmiede, ein Fanclub für den örtlichen Fußballverein (der größte inklusive Fanclub Deutschlands); eine Diskothek; das Projekt Lebenslust, eine Beratungsstelle für Partnerschaft, Liebe, Sexualität; ein Ehrenamtsagentur; ein Schrebergarten wird betrieben. In der Neuen Schmiede gibt es ein Restaurant mit schönem Biergarten und Veranstaltungsräume, die angemietet werden können. Als Mitarbeitende sind auch Menschen mit Behinderungen im Gastronomiebereich tätig. Interessant war für uns, dass in der Neuen Schmiede eine sehr hohe Zahl an Ehrenamtlichen tätig ist und nur so die Angebote möglich sind.  

Das Mittagessen konnten wir bei Sonnenschein im Biergarten genießen. Danach besuchten wir das Tagwerk, ein Angebot der Tagesgestaltung, dass sich vor allem Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen widmet. Die Klientinnen und Klienten selbst bestimmen zu welchen Zeiten und Angeboten sie kommen wollen. Man muss nicht arbeiten, auch Kaffeetrinken und Dabeisein ist möglich. Im Tagwerk werden u. a. Taschen hergestellt, die aus den Stoffresten, die ein regionaler Strandkorbhersteller zur Verfügung stellt, genäht werden. Wir haben vielfältige, kreativen Produkte gesehen und bewundert.

Zum Abschluss besuchten wir die Tagesgestaltenden Angebotes im Haus Emmaus, wo vor allem ältere Menschen mit Behinderungen betreut werden. Auch hier sahen wir viele, sehr kreative Produkte, die vor allem auch aus einfachen bzw. wiederverwerteten Material gefertigt werden, wie Packpapier und PET-Flaschen. An diesem Nachmittag wurde, wie immer am Mittwoch, gekegelt und die Mannschaft der Diakonia Fagaras war sehr erfolgreich.

Wir danken allen Klientinnen und Klienten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür, dass dieser Besuch möglich war.  Wir wurden mit Offenheit und Herzlichkeit empfangen, konnten viele Fragen stellen und die Mitarbeiterinnen der Diakonia haben zahlreiche Anregungen für ihre Arbeit in Rumänien bekommen.

Bielefeld, 3.10.2023                                                                                      Heidi Post

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